Fördermittel nutzen und Bedarfe melden
Für zahlreiche Unternehmen war das von Politik und Wirtschaft angepriesene Konjunkturpaket I und II im vergangenen Jahr Auslöser für die Qualifizierung und Weiterbildung Ihrer Mitarbeiter. In konjunkturell ungünstigen Zeiten, wie zum Beispiel der Kurzarbeit, das Personal durch Qualifizierung zu stärken, um sich in Zeiten der anziehenden Konjunktur einen Wettbewerbsvorteil zu sichern („gestärkt aus der Krise“) ist hier einer der Leitgedanken für die Wirtschaft. Eine mögliche finanzielle Förderung durch die Agenturen für Arbeit war in vielen Fällen ein wichtiger Anreiz um generell über Weiterqualifizierungen von Mitarbeitern nachzudenken. | Konjunkturpaket |
In vielen Betrieben macht sich der demographische Wandel anhand eines bestehenden Durchschnittsalters der Stamm-Belegschaft von jenseits der 50 drastisch bemerkbar. Hier gilt es durch eine Ausbildungsquote von etwa 10% massiv gegenzusteuern und die noch vorhandenen Fachkräfte in der Bauwirtschaft zu binden. Nur „Lebenslanges Lernen“ in jeder Alterstufe ermöglicht den Erhalt von Fachkompetenz. Auch bislang schlummernde Potentiale bereits vorhandener oder potentieller Mitarbeiter müssen erkannt, geschult und genutzt werden. Förderungen zu Qualifizierungen während Kurzarbeit werden von den Agenturen für Arbeit derzeit nur noch bewilligt, wenn die Qualifizierung im Jahr 2010 beginnt und bis spätestens 31.03.2011 beendet ist. Es besteht weiterhin die Möglichkeit über das Programm WeGebAU (Weiterbildung Geringqualifizierter und beschäftigter älterer Arbeitnehmer in Unternehmen) oder FbW (Förderung der Weiterbildung), unabhängig von Kurzarbeit, Förderungen über die örtliche Agentur für Arbeit zu beantragen. In jedem Falle sind die Schulungsbedarfe sowohl dem Bildungsträger, als auch den Agenturen für Arbeit frühzeitig zu melden, um ggf. eine Förderung zu ermöglichen. | Lebenslanges Lernen |
Fördermittel sollten die Personalentwicklung innerhalb des Betriebes nicht grundsätzlich bedingen, sie können allerdings Anreize schaffen und zumindest einen Teil der Aufwendungen kompensieren. Ein Großteil des Bildungsangebotes der BAU-Akademie-Nord, sowie die Bauakademie selbst, ist nach Anerkennungs- und Zulassungsverordnung – Weiterbildung (AZWV) zertifiziert und erfüllt damit alle Bedingungen für eine Förderfähigkeit. Intensiv genutzt wurden in der vergangenen Weiterbildungs-Saison Lehrgänge in der klassischen Aufstiegsbildung (Vorarbeiter bis Geprüfter Polier), im Bereich Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz sowie der Baumaschinentechnik, hier insbesondere im Bereich des Asphaltstraßenbaus. Das aktuelle Bildungsangebot ist unter www.bauakademie-nord.de einsehbar. Einige Lehrgänge wie z.B. „Geprüfter Polier Tiefbau“ oder „Geprüfter Baumaschinenmeister“ beginnen bereits im Herbst, so dass hier unter Umständen sogar noch Mittel des Konjunkturpaketes II für Qualifizierung während Kurzarbeit genutzt werden können. | Fördermittel nutzen |
Wichtiger „Meinungsbildner“ auf dem Arbeitsmarkt ist mittlerweile die Agentur für Arbeit. Hier gilt es besonders in Zeiten des Fachkräftemangels das Image der Bauwirtschaft zu pflegen und zu kultivieren. Daher ist es unabdingbar, als Betrieb die aktuellen Bedarfe bei der Agentur für Arbeit zu melden. Nur so wird die Branche als wichtiger Arbeitgeber überhaupt wahrgenommen, respektiert und bei den für uns so wichtigen potentiellen Arbeitskräften reflektiert. Dies wirkt sich auch unmittelbar auf den Ausbildungsmarkt aus. Die Agentur für Arbeit ist vor allem für die bislang „orientierungslosen“ oder „unversorgten“ Jugendlichen der zentrale Ansprechpartner! | Bedarfe melden |
Als wichtiger Sozialpartner betreibt die Agentur für Arbeit Arbeitsmarktpolitik mit bundesweiter Auswirkung auf die Wirtschaftspolitik und die Bildungslandschaft. Die Eingaben der Bauwirtschaft sind daher unbedingt erforderlich. Es gilt, die freien Arbeitsstellen und Ausbildungsplätze zu melden und immer wieder die erforderlichen Berufsabschlüsse und Zusatzqualifizierungen der benötigten Fachkräfte zu nennen, um die fortgeschrittene Komplexität und Technisierung der Bauwirtschaft den zumeist „Unwissenden“ zu verdeutlichen! | Arbeitsmarktpolitik |